12 Juni 2014

Die Rolling Oldies in Frankreich


Am Sonnabend, 14. Juni, ist mit dem 5. GROL-Race in Quiberon das eigentliche Ziel und der absolute Höhepunkt unserer Reise erreicht.


                                  Die beiden Teams mit Betreuung vereint vor dem Start


Video der Siegermannschaft TEAM GROL

Am Nachmittag gehen das gemischte Duo "Rolling Oldies Power" und die auf fünf Oldies dezimierte Mannschaft "Rolling Oldies" und unsere beiden Betreuerinnen erwartungsvoll für 24 h an den Start.


Die Rennstrecke auf Google Maps ansehen



Die Oldies mittendrin!

Unsere Streckenerkundung stellt sich als nicht ganz perfekt heraus. Die Runde verläuft entgegen­gesetzt, und eine Abkürzung führt dazu, dass sich die Runde auf 2,7 bis 2,8 km verkürzt. Die gefürchteten Anstiege werden zu Abfahrten, neue Anstiege tauchen aus dem Nichts auf und einige 100 m Krokant-Asphalt mit Löchern kommen hinzu.

Nach wenigen Runden hat jeder seine Spur und sein Tempo gefunden und auch die Wechsel werden immer besser.


Die Wechsel klappen


Wir schwitzen in der Nachmittags­sonne, beobachten den Sonnen­untergang über dem Meer diesmal beim Rollen, warten auf den noch fast vollen Mond und sausen im Dunkel mit Helmlampen zwischen bunt beleuchteten Begrenzungs­kegeln die Kurven hinunter, was teilweise ziemlich schnell ist, wenn der Wind sich legt oder man sich an schwerere Jungs anhängen kann. Wunderschön sind dann das Morgenrot über dem glitzernden Wasser und die aufgehende Sonne auf der zweiten Abfahrt direkt von vorn. Die anstrengenden Anstiege sind in solchen Momenten vergessen.





Beide Mannschaften sind gut eingespielt und lösen sich (fast) immer im richtigen Moment ab. Unsere Betreuerinnen lesen uns jeden Wunsch von den Augen ab und helfen, wo sie können. Auch die beiden Teams schaffen es, einige Runden zusammen zu rollen und können sich dabei gegenseitig mit Windschatten und Licht unterstützen.


Nach 23 h 48 min geht es dann am Sonntagnachmittag für die Oldies in die letzte Runde. Unter dem Jubel der Mannschaften und Zuschauer treffen dann alle im Ziel ein. Wer sich auskennt oder zufällig noch Skates anhat, kann danach noch eine gemeinsame Abschlussrunde mit allen Mannschaften drehen.



Fazit:
Ein tolles Rennen mit super Stimmung, guter Organisation und bestem Wetter. Es war eine anstrengende Herausforderung für uns alle und zugleich ein Riesen-Spaß!

Die Ergebnisse der GROL Race findet Ihr hier. Ein Auszug daraus:

Frauen Solo: «Kat Seulette», 381 km, Schnitt 16 km/h
Männer Solo: «OXID KEV SOLO», 579 km, Schnitt 24,15 km/h
Frauen Team: «St Etienne Roller 5», 579 km, Schnitt 24,25 km/h (zu fünft!)
Männer Team: «Team GROL», 783 km, Schnitt 32,8 km/h
Oldies Duo: 531 km, Schnitt 22,21 km/h und Oldies Team: 513 km, Schnitt 21,46 km/h


So verlaufen die Tage davor


Am Freitag wandert ein Teil über die Halbinsel und läuft noch einmal die Strecke ab. Andere radeln noch einmal über die schmale Landenge von Penthièvre, inspizieren Austernbänke bei Ebbe, kaufen Strohhüte und baden am dortigen Stadtstrand. Natürlich wird auch ausgiebig an der Ausrüstung herumgeschraubt. Abends werden gemeinsam große Portionen Muscheln attackiert: mit Roquefort, Estragon oder Cidre gebacken.

 

Den Donnerstag verbringen wir, immer noch radelnd, mit Baden gehen und Streckenbesichtigung. Die, ein ca. 2,8 km langer Rundkurs, entpuppt sich als ganz schön wellig. Der Asphalt ist relativ gut, aber zwei Anstiege werden uns wohl einige "Körner" kosten. Die Renntaktik wird heiß diskutiert - wie fahren die Teams in der Nacht? Mehre Varianten machen die Runde. Das hält uns nicht davon ab, einen traumhaften Sonnenuntergang am Ozean zu genießen.

  

Am Mittwoch führt uns ein Ausflug in eine geschichtsträchtige Gegend: Die Megalithen-Felder von Carnac! Vor über 6.000 Jahren in Unmengen hier aufstellte "Hinkelsteine".

  

Am Dienstag erkunden wir mit Fahrrädern die Halbinsel. Das Wetter ist phantastisch und die Stimmung ausgezeichnet.


  


Am Montagmorgen müssen wir leider zwei Oldies verabschieden. Der Rest reist mit Auto bzw. TGV in die Bretagne. Dort installieren wir unser Headquarter in zwei benachbarten Mobile Homes auf dem Campingplatz Relais de l'Océan in Kerhostin. Die GROL Race wird sich im Bereich der Nachbargemeinde Saint Pierre Quiberon abspielen.


Alle am Sonntag per pedes und Öffis angesteuerten Sehenswürdigkeiten aufzuzählen fällt schwer: Am Ourq-Kanal und am Bassin de la Vilette entlangradeln, die Place des Voges und die Rue des Rosiers im Marais-Viertel anschauen, Füße baden im Innenhof des Louvre, in den Tuilerien im Schatten hocken, "French Open"-Finale-Feeling unterm Eiffelturm schnuppern.


Auch Pigalle und Moulin Rouge dürfen nicht fehlen, wenn auch bei Tag nicht so rot belichtet wie des Nachts. Am Abend wird unterhalb vom Sacré Coeur am Montmartre gepicknickt und nachts von der Spitze der Ile-de-la-Cité in die Seine geschaut.


Besichtigt wird auch der größte Friedhof von Paris, Le Cimetière du Père-Lachaise, der zudem die erste als Parkfriedhof angelegte Begräbnisstelle der Welt ist. Hier sind berühmte Menschen, wie zum Beispiel Oskar Wilde und Edith Piaf beerdigt.

Am Sonnabend wird die Stadt mit Fahrrädern erkundet, die wir beim AICV ausleihen - bis auf Mais und Büttis, die hatten ihre eigenen Räder aus Berlin mitgebracht. Die Drahtesel erweisen sich als ganz passabel. Wir radeln über den Nullpunkt Frankreichs vor Notre Dame und vorbei am Eiffelturm rund 25 km durch die Stadt bis nach Versailles und lustwandeln dort im Park. Für die Rückfahrt schieben wir die Räder in den R.E.R., um rechtzeitig zum ersten gemeinsamen Abendessen im Grill Courtepaille zurück nach Pantin zu kommen.

  

Am Freitag vor Pfingsten trifft sich eine Gruppe der R.O. in Paris. Viele Wege führen dahin: per TGV, Flieger und Auto. Die Truppe sammelt sich im ibis budget in Pantin.
Das Highlight gleich am ersten Abend: die Pariser Skate-Night. Die Stimmung ist großartig, die Leute z.T. in lustigen Kostümen. Und woran erkennt man dabei die Deutschen? Zitat TNS-Skaterin: "Am Helm!"


Wir beenden das Nachtskaten in der Pause am Place d'Italie und skaten fröhlich zurück nach Pantin. Am den Ufern des Kanals Saint Martin genießen Abertausende von Parisern und vermutlich auch einige Touris mit Essen und Trinken vergnügt die sehr warme Sommernacht. Wir fallen recht­schaffen müde, aber happy in die Betten...


Text: Kerstin, Detlef, Siggi
Fotos: Evy, Gitta, Gudrun, Kerstin, Manolo, Rolf, Siggi

Bleibt schön neugierig!
Eure Oldies
(Ergänzungen: 17.06. Siggi, 18.06. Oldie-Skater, 28.06. und 12.08. Siggi)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hallo mal wieder aus Hessen:

Ich bin begeistert! Hut ab!
Wie kommen die Oldies auf diese verrückte Idee? Der Bericht lässt erahnen warum! Die Stimmung muss großartig gewesen sein, das Team eine wirkliche Mannschaft. Ihr wart wohl die einzigen Deutschen Vertreter, wenn ich es richtig gelesen habe?
Ich bleibe auch weiter neugierig!
Tine aus Hessen

Anonym hat gesagt…

Was für ein toller Bericht!
Von 24 h Le Mans habe ich ja schon gehört, aber Grol Race? Und ich dachte, in der Bretagne regnet es immer? Und dann Germaniens Oldies mitten zwischen den Galliern.
Echt klasse was Ihr da geleistet habt!
Na dann weiter viel -rollende- Erfolge.
Herbert

Siggi hat gesagt…

Danke für die netten Kommentare.

Ja, wir waren tatsächlich die einzigen Germanier vor Ort. Und in der Regel regnet es in der Bretagne! Wir haben allerdings von Montag bis Sonntag nicht einen einzigen Tropfen gesehen.

Dieses Event ruft wirklich nach Wiederholung. Schaut Euch die Videos davon an und entscheidet selbst...